Zeit der Störche



Eurotours sucht für seine Kunden mit Just Away das Besondere des Urlaubs

Für alle, die dem Alltag für ein paar Tage entfliehen wollen und dazu auf der Suche im Internet unterwegs sind, gibt es seit November vorigen Jahres das neue Reiseportal Just Away. Die Urlaubsangebote sind so verschieden wie die Urlauber selbst und können sowohl preiswert wie auch luxuriös sein. Sie umfassen insgesamt acht Kategorien und reichen vom Städteliebhaber und Badebegeisterten bis zum Rundreisenden und Aktiven. Einige der Angebote sind nur für wenige Wochen buchbar. Dazu zählt in der Kategorie Aktive auch Glamping in den Masuren in Polen. Glamping?




Zelt mit Glamour
Zelt mit Glamour
Stille von Glendoria
Stille von Glendoria

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Glamorous Camping

Die Erklärung wird auf dem Portal gleich mitgeliefert. Die Wortschöpfung aus „Glamorous“ und „Camping“ bezeichnet einen stilvollen Urlaub, der Luxus und Glamour mit Naturnähe und Unkompliziertheit, Komfort und Stil mit einmaliger Campingzelt-Atmosphäre verbindet. Das klingt viel versprechend. Und die Erklärung ergänzt: Für alle, die im Urlaub der Natur nahe sein wollen, auf Luxus aber nicht verzichten wollen. Wer will das nicht?

Der exklusiv ausgewählte Ort für Glamping heißt Glendoria nahe dem kleinen Ort Lukta und liegt 140 Kilometer von Gdansk entfernt.



Eurotours will für Aha-Erlebnisse sorgen

Die Idee für JustAway kommt aus der Champions-League des Tourismus, dem Reisevermarkter Eurotours. Der österreichische Direktanbieter mit 330 Mitarbeitern, der sich gern als größte Incoming-Agentur in Zentraleuropa bezeichnet, sprüht vor Ideen und strotzt vor Selbstbewusstsein.

Der jüngste Coup: Mercedes-Benz Travel hat sich als Vertriebspartner die Österreicher von Eurotours als weltweiten Vertriebspartner besonders für China ausgewählt. „Bei uns gibt es nichts von der Stange, alles ist maßgeschneidert“ plaudert Firmengründer und Geschäftsführer Hans-Dieter Toth im Wirtschaftsmagazin „Gewinn“.

„Große Pauschalreiseveranstalter hingegen überfluten Reiselustige mit einem austauschbaren Einheitsbrei. Unsere Stärke ist, den Kunden positiv zu überraschen und für Aha-Erlebnisse zu sorgen.“(1) Im Jahr 2013 betreute Eurotours knapp 1,3 Millionen Reisende und erwirtschaftete einen Umsatz von 250 Millionen Euro.



Zwischenstopp in Gdansk




Am Besten regelt sich die Anreise in das Naturparadies Glendoria per Flugzeug bis Gdansk (im Bild links die Altstadt). Bevor man per Shuttlebus oder Mietwagen die Fahrt in die Masuren startet, ist ein Bummel durch die Altstadt der ehemaligen Hanse-Stadt an der Weichselmündung geradezu Pflicht. Besonders die Langgasse und der Lange Markt wurden nach den Zerstörungen des Krieges wieder liebevoll restauriert. Sie sind mit ihren berühmten Toren, dem Rechtstädter Rathaus und dem Neptunbrunnen einfach sehenswert. Zum 1000. jährigen Stadtjubiläum im Jahr 1997 wurden unzähligen Fassaden im Stil holländischer Architektur mit kleinen Details der Goldschmiedekunst und Holzschnitzerei zusätzlich aufgehübscht.



Tourismus-Projekt Glendoria

Es gibt untrügliche Zeichen dafür, dass man sich der Masurischen Seenplatte nähert. Die Straßen werden schmaler, Alleen tun sich auf, am Straßenrand und an den Feldern sieht man jetzt häufiger Klatschmohn, die Rapsfelder leuchten gelb. Hier sind die Dörfer kleiner und die Häuser winziger. Und allüberall thronen Ende Mai Störche in ihren Nestern und begleiten die Gäste auf ihrem Weg. Nur ein kleines Schild weist den Weg Nach Glendoria.


Die Gastgeber Krystyna und Artur (im Bild links) haben vor drei Jahren ihr Tourismus-Projekt Camping-Urlaub in komfortablen Zelt-Appartements gestartet und sich ihren gemeinsamen Traum vom Leben in der Natur erfüllt. Beide haben ihrem gut bürgerlichen geregelten Leben Ade gesagt. Krystyna, die frühere Managerin in einem Unternehmen und Artur, der studierte Lehrer, wollten keinen Stress mehr in der Zivilisation. Beide fanden ihren neuen Arbeits- und Lebensplatz mitten in der Wald- und Seenlandschaft ihrer Heimat. Sie wählten dazu ein fast 50 Hektar großes Gelände, das ihre Familien schon von Wochenend-Ausflügen kannten.

Mittlerweile ist ein großes Scheunengebäude als Lobby, Speise- und Aufenthaltsraum entstanden. Hier dominieren viele gemütliche Sitzecken auf zwei Etagen und mehrere große Kamine den riesigen Raum. In einer Ecke steht die Marken-Kaffeemaschine Jura, von der sich jeder Gast zu jeder Zeit einen Cafe Latte zubereiten kann. „Das unterstreicht unsere Auffassung einer lockeren offenen Atmosphäre“, kommentiert Krystyna den Einsatz ihres teuren Kaffeeautomaten.




Die Scheunen-Lobby
Die Scheunen-Lobby
6) Himmelbett im Zelt
6) Himmelbett im Zelt

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Zelt-Quartier mit viel Platz

An das Scheunengebäue schließt sich ein zweistöckiges ausgebautes Haus mit Ferienwohnungen an und dann verteilen sich auf dem weit gestreckten Gelände insgesamt fünf große Zelt-Quartiere. Sie haben solche anheimelnden Namen wie „Auf dem Hügel“, „Unter der Kiefer“ und „Malina“ (Preiselbeere).





Wechselbilder: Zelt „Malina“ (Preiselbeere), Haus in den Masuren, am Lavendelfeld




Die Unterkünfte besitzen den Luxus eines eigenen kleinen Badezimmers nebst Wassertoilette und eines großen bequemen Doppelbettes. Wie in der Landschaft drum herum ist hier auch im Innern viel Platz, auch für ein kleines eisernes Holzöfchen für Holzfeuer. Die geschmackvolle wie praktische Einrichtung mit Holzmöbeln, bunten Farben und modernen Leuchten ist zum Wohlfühlen.

Vor der Tür auf der Holz-Terrasse stehen Holzstühle und ist an Pfosten eine Hängematte befestigt. Das Gastgeberpaar hat für sich auch eine klare Arbeitsteilung definiert: Krystyna hat die gefühlvolle Hand für die geschmackvolle Innenausstattung ihrer Zeltwelt und Artur ist für das Dach und die Äußere Hülle verantwortlich.

Allerdings sind auch in Glendoria die ehernen Gesetze eines Urlaubs auf dem Zeltplatz nicht außer Kraft gesetzt. Zuviel Regen und anhaltende Kälte passen auch beim glamourösen Zelten nicht ins Konzept. Auch eiserne Holz-Öfen können im Zelt klamm gewordene Bekleidung nicht nachhaltig beeindrucken.



Massagebett unter Baumkronen

Besonders stolz sind sie auf ihren kleinen SPA am nahen Waldrand mit zwei Badewannen und einem großen Holzbottich sowie auch einem Massagebett, alles unter Baumkronen, untermalt mit echtem Vogelgezwitscher. Esoterische Musik mit piepsigen Vogellauten ist bei der Massage hier nicht zu befürchten.




Auch für das kulinarische Erlebnis der Masuren fanden Krystyna und Artur eine elegante wie geschmacklich treffliche Lösung.

Mütter und Töchter von Familien aus der Nachbarschaft haben mit ihren traditionellen Rezepten und Produkten von den dörflichen Märkten die Küche übernommen (im Bild links: Schlutzkrapfen).

Die Mama von nebenan kocht den Bortsch und Pilzsuppen, backt die Pirogen mit Spinat und Fleischfüllung und fertigt eine Spezialität der Gegend an, Leberpastete vom Huhn. Die Tochter serviert die Köstlichkeiten und bringt das Bier und den Wein.



Lavendel-Felder und die Marienburg

Zur Nachbarschaft der edlen Camping-Zelte gehören auch Lavendel-Felder und ein Lavendel-Museum in Nowo Kawkowo. Hier lebt Joana Posoch, die den Lavandel erst in diesen Teil von Ostpreußen einführte, Lavendel erntet, zu Likör und Duftstoffen verarbeitet. Joanna, in ihrem Holzhaus umgeben von vielen hundert Büchern, hat auch ein Buch über Lavendel verfasst. Schon ein paar Dutzend Kilometer entfernt liegt die Marienburg, ein Festungssystem des Deutschen Ordens in Preußen. Sie gilt als das größte Backsteinbauwerk in Europa und kann viel über die wechselvolle Geschichte der Region erzählen und über die große Könnerschaft der Baumeister und Handwerker des Mittelalters.





Wechselbilder: Marienburg, Stille von Glendoria, Kleiner Fluß-Lauf



Just away – ein Vertrieb sozusagen ab Werk

„Die Urlaubsangebote wie hier in den Masuren haben unsere Mitarbeiter von Eurotours entdeckt“, sagt Andrea Pichler vor Ort in Glendoria, die mit zu den Müttern der neuen Reiseplattform zählt. „Just away ist ein Vertrieb ohne Zwischenhändler, sozusagen ab Werk. Wir wollen vor allem spontane Erlebnisreisen zu wirklich günstigen Preisen anbieten. Ich bin überzeugt, die Idee, schnell mal weg, wird den Nerv vieler Kunden treffen und sie inspirieren.“

Die Betreiber von Glendoria, die immer noch am Ausbau ihres SPA unter Bäumen werkeln, haben sich und ihren Stammgästen versprochen, die Zahl der Zelte und Betten nicht mehr zu erweitern. „Wir wollen immer auch den Luxus erhalten“, so Artur mit tiefer Überzeugung, „dass die Besucher bei uns genügend Platz finden, um die Natur zu genießen.“

Krystyna und Artur kam das Wort Glamping nicht über die Lippen, diese Begriffserfindung aus dem professionellen Tourismusgeschäft. Aber ihre nicht alltägliche attraktive Offerte für Urlauber wird mit dazu beitragen, dass dieses Wortungetüm Glamping bekannter wird.



Just Away - das Reiseportal



Glendoria



Text und Fotos: Ronald Keusch, Mai 2014
(1) Österreichisches Wirtschaftsmagazin „Gewinn“ 4/2014, S. 86




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