cre-aktiv - Teil 2 [hier ...]
Geschichte(n) erleben |
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In diesem Jahr feiert die „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt ihr 20. Jubiläum. Ein beliebtes Ausflugsziel auf der Südroute der Straße der Romanik ist die Neuenburg in Freyburg (Unstrut). Um 1090 vom Thüringer Grafen Ludwig dem Springer erbaut, thront sie bis heute hoch über dem Unstrut-Tal. Auch für die jüngsten Besucher ist die Reise in die Vergangenheit ein Erlebnis. In der „Kinderkemenate“ der Neuenburg tauchen sie als mutiger Ritter oder schönes Burgfräulein in die sagenumwobene Geschichte der Burg ein. |
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Eben haben Kinder den Schlossberg erklommen und erobern nun die Neuenburg – nicht mit Schwert und Lanze, mit Feuerpfeil und Kanonenkugel, sondern mit fröhlichem Gelächter. Ihr Ziel ist die Kinderkemenate. „Kemenate“, das Wort findet in unserer modernen Zeit kaum noch Verwendung. Zu Zeiten des höfischen Lebens auf der Burg war ein beheizter Wohnraum etwas Besonderes. Hauptsächlich die Kinder hielten sich hier auf. |
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Junge Museumsmitarbeiterinnen nehmen die Kinder auf ihrer Reise in die Vergangenheit an die Hand. Die jungen Besucher schauen sich in der Kemenate um: das Mobiliar, die Gefäße, historische Kinderspiele – so ähnlich sah es hier also aus zur Blütezeit des Mittelalters. Dann wird in historische Kostüme geschlüpft, damit man sich auch authentisch in die Zeit der Ritter und Fürsten einfühlen kann. Musik, wie sie von Minnesängern bei Hofe gespielt wurde, sorgt für die richtige Stimmung. |
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Die Mädchen und Jungen übernehmen die Rollen der Grafen, die sich 1131 auf den Weg zum Reichstag nach Goslar machten. Sie spielen die Edelleute, die Torwachen, Mönche, Gaukler, Spielleute – natürlich auch Kaiser und Kaiserin. Das Herrscherpaar sitzt auf seinem Thron und ernennt Ludwig I. von Thüringen zum Landgrafen: „Du wirst jetzt über alle anderen Adligen erhoben, du darfst sie bestrafen und belohnen ...“. Die kleinen Edelleute auf Zeit erfahren, dass sich Graf Ludwig von Schauenburg um 1090 an der Unstrut eine „neue“ Burg baute. Seine Ländereien rund um Freyburg an der Unstrut hatte er durch die Heirat mit seiner geliebten Adelheid bekommen. In diese hatte er sich verliebt, als sie bereits mit dem Pfalzgrafen Friedrich III. von Sachsen verheiratet war. Und als der Pfalzgraf auf einer Jagd mit einem Schweinespieß erstochen wurde, fiel der Verdacht sofort auf Ludwig als Mörder. |
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In der Burg Giebichenstein bei Halle wurde er eingekerkert und soll sich durch einen Sprung in die Saale vor der Todesstrafe gerettet haben. So kam er zu seinem Namen „Ludwig der Springer“. Die Kinder hören vom schlechten Gewissen, das Adelheid wegen der Liebesgeschichte plagte. Bis heute spukt sie darum als weiße Gestalt durch die Burg. |
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An der Kostümführung können Kinder im Sommerhalbjahr täglich außer montags um 15 Uhr teilnehmen. |
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Foto oben: Kinderkemenate auf der Neuenburg, Fotografin: Viktoria Kühne |
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Weitere Reiseberichte aus Deutschland
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