... ist eine britische Künstlerin mit deutschen Wurzeln, da ihre eigene Mutter Hildegard in Berlin-Schöneberg aufwuchs.
Glücklicherweise gelangte ihre Mutter 1939 mit dem damaligen Kindertransport nach England. Dort heiratete sie als junge Frau Joe Loftus, einen englisch-irischen Schreiner und Kommunist.
Die beiden aus dieser Ehe hervor gegangenen Kinder, Barbara und Brian, sind deshalb natürlich auch englische Staatsbürger und von Anfang an in die englische Gesellschaft, Sprache und Kultur integriert gewesen. Und dennoch fühlte sich Barbara immer wieder fremd und nicht zugehörig. Letztendlich gab ein Teil genau dieses Lebensgefühls den Ausschlag für ihre, der Erinnerungsarbeit gewidmeten Malerei, die nicht selbstverständlich war, denn ... . "Die Geschichte ihrer Familie, die auch ihre eigene Geschichte ist, trat ihr zunächst in Form des Schweigens, des Verschweigens und Vergessens entgegen - nichts ungewöhnliches für die Opfer.
Die Nachkriegsgesellschaften in Deutschland, aber auch in England und Frankreich, waren wenig aufgeschlossen für die Erzählungen der Shoah. Das Trauma der Überlebenden verkapselte sich im Schweigen, das bei Hildegard Loftus erst im hohen Alter sich bruchstückhaft löst ...".
Mehr dazu im Ausstellungskatalog "Die Bürokratie des Terrors - eine Exhumierung", siehe auch:
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Barbara Loftus arbeitet inzwischen an einem neuen Projekt, in dem sie die sowohl glücklichen, aber auch so tragischen Erfahrungen ihrer Mutter Hildegard von Berlin-Grunewald in Bildern und einem Film umsetzen wird. Die Mutter der Künstlerin war einst Mitglied der Berliner Wandervogel-Gruppe, die oft in den Grunewald ausschwärmte, genau dem Ort, von dessen Bahnhof aus später Juden in den Osten deportiert wurden, so wie damals auch ihre eigene Familie.
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Abbildung oben: Barbara Loftus vor dem Eingang zu ihrer Ausstellung im Ephraim-Palast Berlin, September 2013, Dok.-Foto: Elisabeth Heller, ein Klick a. d. Abb. vergrößert selbige...
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